Deutschland 1891: Die Schüler Wendla Bergmann, Melchior Gabor, Martha Bessel und Moritz Stiefel werden mit den Turbulenzen des Erwachsenwerdens in einer von bürgerlichen Werten und Moralvorstellungen geprägten Welt konfrontiert. Damals wie heute kommt es zum »Generationenkonflikt«, wenn Teenager ihren selbstbestimmten Willen gegen die Autorität der Erwachsenen durchzusetzen beginnen. Die Jugendlichen erleben die Tabusierung ihrer erwachenden Sexualität und kämpfen in einem Schulsystem ums Überleben, dessen Zweck die Aussortierung der leistungsschwachen Schüler ist. Die drastischen Themen des Klassikers haben nichts an Aktualität eingebüßt: ungewollte Schwangerschaft, sexueller Missbrauch, psychische Überforderung und der Selbstmord von Schulversagern sind auch 120 Jahre später gesellschaftliche Realität.
In der Neuproduktion der Oper Halle und des Thalia Theaters stehen über 40 Jugendliche gemeinsam mit Schauspielern auf der Bühne. In den eingängigen Rocksongs finden sie ein Sprachrohr, dass dem Drama eine neue Wucht verleiht. Sphärische Klänge und harte Gitarrenriffs verschmelzen mit der tabulosen Storyline von Wedekinds Pubertäts-Schocker.
Ursprünglich am Off-Broadway in New York inszeniert, wechselte Spring Awakening noch im selben Jahr an den Broadway, gewann acht Tony Awards, vier Drama Desk Awards sowie einen Grammy Award und wurde zu einem provokanten Welterfolg. (Text: Bühnen Halle)
Rolle: Karl (Ensemble)
Theater: Oper Halle (Saale) - Theater, Oper und Orchester GmbH Halle
Premiere: 10.02.2017
Derniere: ***
Regie: Hansjörg Zäther
musikalische Leitung: Peter Schedding
Choreografie: Rafal Zeh
Musik: Duncan Sheik
Buch und Text: Steven Sater
Vorlage: Frank Wedekind